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Hl. Pater Pio – ich trug die Wundmale Jesu

Am 25. Mai 1887 wurde ich in Pietrelcina einem kleinen Ort in der Gegend Neapels geboren, wo ich mit meinen vier Geschwistern eine schöne Kindheit erlebte. Als eher stilles und zurückhaltendes Kind wuchs in mir sehr früh eine große Liebe zum Himmel. Beim Ministrieren sah ich den Himmel offen stehen. Und wenn ich die kleine Schafherde hütete, konnte ich nach Herzenslust beten. In der Einsamkeit der Schafweiden war ich nie allein, da mein Schutzengel mein steter Begleiter war. Als fünfjähriger sagte ich meinem Onkel, dass ich später ein Kapuziner mit Bart werden wolle. Meine Eltern ermöglichten mir eine Schulausbildung, was zur damaligen Zeit noch eher unüblich war. So konnte ich 1903 mit 15 Jahren in das Kapuzinerkloster in meinem Heimatort eintreten, wo ich den Namen Pio erhielt.

Ich hatte die Gabe, Gott sprechen zu hören. Aber auch der Neid und die Bosheit des Teufels bekam ich zu spüren. Mein Bewusstsein war klar, doch für manchen Mitbruder oder auch Vorgesetzte war es schwierig mit meinen Gaben umzugehen oder sie einzuordnen. Nicht wenige hegten Zweifel daran.

Meine Liebe zu Jesus war so stark, dass ich mich in der heiligen Messe vergaß und ganz in Jesus versenkt war. Leute aus nah und fern hatten von meinen Fähigkeiten, die Gott durch mich wirkte, gehört und wollten bei mir beichten, Heilung oder Rat holen.

Gott gab mir die Fähigkeit, in die Herzen der Menschen sehen zu können. Ich konnte ihnen helfen, eine gute Beichte abzulegen, so dass jene Personen den Weg mit Gott gehen konnten. Der eine oder andere meinte es nicht ernst, oder wollte mich auf die Probe stellen. Solche Leute habe ich zurückgewiesen, wenn nötig auch mit Nachdruck; sie sollten wiederkommen, wenn sie es ernst meinten mit Gott.

Die Verbindung zum leidenden Jesus war für mich körperlich spürbar und für die Menschen sichtbar, da meine Hände, Füße und die Seite auf seltsame Weise durchbohrt waren. Nicht zur Zierde, sondern als sichtbares Zeichen von Gottes Gegenwart.

50 Jahre lang feierte ich täglich in Pietrelcina und später in San Giovanni di Rotondo allein oder auch mit unzähligen Gläubigen die heilige Messe, hörte Beichte, segnete und schenkte Heilung an Leib und Seele, wie und wo es Gottes Wille war.

Mit 81 Jahren hat mich der Herr erlöst und in seinen Frieden gerufen. Von der Ewigkeit her bete ich für euch um einen echten und starken Glauben. Lasst euch nicht verwirren von aller Ablenkung und Hast, von allem Schaffen und Träumen von euren Sorgen. Lasst euch in der heiligen Beichte den Frieden und die Liebe Gottes neu schenken, denn dort begegnet euch Jesus persönlich. Nehmt die Sakramente in Ehrfurcht an. Ich bezeuge euch, dass wirklich der Herr in den Sakramenten lebt und wirkt.

Wenn ihr allein nicht vorwärts kommt, so bittet mich, ich werde euch helfen. Ich kenne und liebe eure Herzen.

Euer Padre Pio