Firmung

Firmung 2019

Firmung 2019

Im Priesterrat und Pastoralrat der Diözese Feldkirch wurden im Oktober 2016 neue Leitlinien zur Firmpastoral beschlossen. Unter dem Stichwort Firmung 17+ sehen sie vor, dass das Firmalter erhöht wird.„In der vorgesehenen Übergangszeit bis 2027 ermu...

Was ist Firmung?

GEDANKEN ZUR FIRMUNG
aus: Karl Wallner, Sakramente – was ist das?

Gedanken zu den Sakramenten für junge Menschen.
Taufe und Firmung gehören zusammen. Bei der Taufe wird man eingetaucht (taufen = tauchen) in die Liebe Gottes, man wird zum Kind Gottes und trägt daher seit der Taufe den Namen des Sohnes Gottes: jeder Getaufte ist ein Christ(us).
In der frühen Kirche wurden vor allem Erwachsene getauft, die sich frei und mutig für Christus entschieden hatten. Das war zu einer Zeit, wo die römischen Kaiser die Christen blutig verfolgten! Damals wurden die neugetauften Erwachsenen direkt nach der Taufe gefirmt: Sie wurden in weißen Gewändern vor den Bischof geführt, der legte ihnen die Hände auf und salbte sie mit Chrisam-Öl. Interessant ist, dass damals wahrscheinlich der ganze Körper gesalbt wurde, außerdem hat das Öl (Myron) damals ordentlich geduftet.
Firmung kommt vom lateinischen „firmus“, das heißt „fest“ und „stark“. Durch die Firmsalbung sollen die Getauften wirklich fest und stark werden im Bekenntnis zu Christus. Damals konnte das bedeuten: sogar sich den Löwen zum Fraß vorwerfen zu lassen.
Heute hat sich vieles geändert: Heute werden wir als kleine Kinder getauft, und die Firmung findet erst statt, wenn wir langsam erwachsen werden. Zur Firmung gehört eine ordentliche Firmvorbereitung, in der man das Wichtigste über den christlichen Glauben lernen sollte. Die meisten finden das Christentum ja deshalb langweilig, weil sie in Wirklichkeit keine Ahnung haben! Nach der Vorbereitung spendet der Bischof oder ein hochgestellter Priester im Auftrag des Bischofs die Firmung. Das geht so, dass der Bischof die Stirn mit Chrisam-Öl salbt in Form eines Kreuzes; er legt dabei die Hand flach auf den Kopf.
Das Chrisam-Öl, das dem Firmling auf die Stirn gezeichnet wird, ist ein Symbol für den heiligen Geist. Wieso? Der Geist Gottes ist unsichtbar, er möchte aber in unseren Herzen, also innen drinnen in uns wohnen, uns von innen her Kraft geben. Und darum das Öl: Öl zieht in die Haut ein, dringt durch die Poren in die Haut ein, wird von unserem Körper also von außen her nach innen aufgenommen. Wir kennen das ja aus der Kosmetik.
Der Heilige Geist macht uns von innen her schön und stark. Die Firmung stellt uns vor die Frage: Will ich mit der Kraft Gottes leben – „stark“ sein durch Gott? Oder will ich ohne Gott auskommen – „stark“ sein ohne Gott? Wie lange kann es ohne Gott gut gehen? Irgendwann ist ja mein Leben aus, auch wenn es noch so cool war. Mit Gottes Heiligem Geist aber kann ich ewig leben, er gibt mir Freude, Kraft und Stärke.
Also ich gestehe: Von meiner eigenen Firmung weiß ich nur mehr, dass mir nachher vom Essen schlecht gewesen ist – und trotzdem bin ich heute ein glücklicher Priester. Vielleicht geht es anderen ähnlich. Eigentlich habe ich gar nicht viel gespürt. Erst später ist mir dann klar geworden, wie wichtig Jesus für mein Leben ist.
Übrigens: Wer noch nicht gefirmt ist, für den ist es nie zu spät: Dieses Sakrament kann man auch als Erwachsener empfangen, jeder Priester kann die Vorbereitung arrangieren. Danke, Heiliger Geist, dass du in uns Menschen einziehen willst, wie das Chrisam-Öl in die Haut, um uns stark und schön zu machen.