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Die wöchentliche Tankstelle

Liebe Pfarrgemeinde, liebe Gisinger!

Ohne Treibstoff bzw. Strom fährt kein Auto. Ohne Nahrung verhungern wir. Alles, was lebt und sich bewegt, braucht Energie. Die Aufgaben des Lebens im privaten und beruflichen Umfeld kosten Kraft. Belastungen und Herausforderungen aller Art können wir meistern, wenn wir eine Kraftquelle haben. Ein Sprichwort sagt: „Unter jedem Dach ein Ach“, d.h. in jedem Haus gibt es das Mühevolle und Leidvolle, zwar nicht jeden Tag, aber doch immer wieder, einmal mehr, einmal weniger. Woher holen wir uns die Kraft? Der sonntägliche Gottesdienst war und ist für unzählige Menschen eine „Tankstelle“. Darüber habe ich drei junge Erwachsene, die bei uns in der Gisinger Kirche zur Messe kommen, um ein kleines Statement gebeten,

Diese Zeugnisse beweisen: Die Sonntagsmesse ist ein „heiliges Ritual“, das auch heute noch jüngere und nicht nur ältere Menschen anspricht.

Die Messe neu entdecken

Ich bin mir bewusst, dass für viele die Messe wie eine Sprache ist, die ihnen irgendwie fremd ist. Eine Fremdsprache aber lernt man dadurch, dass man sich Wort für Wort aneignet, deren Sinn versteht und durch Übung und Praxis vorankommt. So ist es auch bei der Messe: Durch die regelmäßige Mitfeier wächst man hinein in das Verstehen dieses heiligen Rituals.

Kommen Sie (wieder) zum Gottesdienst!

Die Messe ist keine Unterhaltungsveranstaltung, die stets einen emotionalen oder intellektuellen Genuss bietet. Es gibt manche Gottesdienste, die spontan die Herzen aller berühren. Zugleich gibt es viele Gottesdienste, wo dies nicht der Fall ist. Dennoch werden wir in jeder heiligen Messe beschenkt, auch wenn wir dies nicht immer „spüren“. Wir hören das Wort Gottes und je regelmäßiger wir es hören, umso mehr bereichert es unser Denken und Handeln. Wir beten miteinander und hören Gedanken und Worte, die hilfreich sind. Wir werden genährt von der Eucharistie und empfangen den Segen, Woche für Woche. Wer die Messe regelmäßig mitfeiert, kommt (wieder) „auf den Geschmack“. Das Verlangen wächst, an diesem heiligen Ritual teilzunehmen. Neben unzähligen menschlichen Ritualen ist die Messe ein Ritual, in der der heilige und große Gott da ist, in der der kraftspendende und tröstende, der Orientierung und Einsicht schenkende Gott zu uns spricht und uns erfüllt. Die Messe gehört zum Größten, das es gibt.

Die Teilnahme an der Sonntagsmesse eine Pflicht?

Das Wort Pflicht schmeckt uns oft nicht, besonders im religiösen Bereich. Die katholische Kirche hat nach wie vor den Mut zu sagen: Ja, die Sonntagsmesse ist eine Pflicht. Wer die Sonntagsmesse nicht besucht, obwohl er könnte, bleibt Gott etwas schuldig. Diese Pflicht ist begründet im dritten der zehn Gebote: „Du sollst den Tag des Herrn (den Sonntag) heiligen.“ Und zwar durch die Teilnahme am Gottesdienst und durch die Arbeitsruhe. Es geht aber um etwas noch Tieferes als Pflichterfüllung: Ist mir Gott so viel wert, dass ich ihm diese eine Stunde pro Woche schenke? Eines kann ich jedem versprechen: Wer Gott die Treue hält, den lässt er nicht im Stich. Er wird ihm helfen im Auf und Ab des Lebens. Er gibt uns viel Kraft. Das können viele bezeugen. Unser Herr Jesus wartet auf Sie.

Ich wünsche Ihnen eine gute Fastenzeit und Osterzeit!

P. Peter Willi FSO