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Fastenzeit und Ostern 2023 – ein neuer Weg

Liebe Pfarrgemeinde!

Das Wörtchen „neu“ fasziniert: Die neue Frühlingsmode, die neuen Automodelle, die neuen Therapiemethoden, die neue Wohnung oder das neue Handy. Wir wünschen uns Verbesserung, Optimierung, Fortschritt und Erleichterung. Viele Dinge, die neu sind oder als neu angepriesen werden, sind tatsächlich besser. Zugleich erfahren wir, dass nicht alles Neue tatsächlich schon besser ist. Mit dem Wörtchen „neu“ ist schon mancher Unfug getrieben worden. Das Verlangen nach dem Neuen wird aber immer bleiben.

Der neue Weg

Die Gruppe der Jesus-Anhänger wurde nicht von Anfang an Christen genannt. Der erste Name der Freunde Jesu war einfach: Der „Weg“ oder: der „neue Weg“ (vgl. Apg 9,2). Warum gerade diese Bezeichnung? Einerseits leitet sich diese Bezeichnung von einem Wort Jesu ab: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Andererseits bezeichnet dieser Name eine Grunderfahrung der ersten Christen: Das Leben mit Jesus ist ein neuer Weg. Der große Völkerapostel Paulus drückt es so aus: „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2 Kor 5,17). Was war denn da so neu? Vieles!

Neuheitserfahrungen

Fastenzeit und Ostern 2023 – ein neuer Beginn

Wir alle wünschen uns doch, dass da und dort etwas weitergeht, besser wird, neu wird. Warten wir nicht darauf, dass der andere den Anfang macht. Fangen wir selber an! Man kann verschiedene Dinge so gut reinigen, dass sie wie neu erscheinen, wie neu sind. Mit der Hilfe Gottes und durch eigene Anstrengung können wir „wie neu“ werden. Dieser Reinigungsprozess hat viele Facetten: Etwas tun, was wir schon lange aufschieben. Jemandem verzeihen. Habgier, Eifersucht, Egoismus, usw. überwinden. Wieder die Heilige Schrift lesen oder zum Gottesdienst gehen, Hilfe anbieten oder sich selber helfen lassen. Es geht darum, menschliches und christliches Leben zu optimieren, d.h. neu zu werden.

Das ist das Ziel der Fasten- und Osterzeit. Ich hoffe, dass jede und jeder von uns zumindest ein wenig neu wird.