Fidelis von Sigmaringen

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Hl. Fidelis von Sigmaringen

Liebe Blättleleser!

Als Patron der Feldkircher Kapuziner und „Feldkircher Ehrenbürger“ darf ich mich Euch heute vorstellen: Fidelis von Sigmaringen. Diesen Namen erhielt ich bei meinem Eintritt in den Kapuzinerorden. Geboren wurde ich im Jahr 1577 als Markus Roy in Sigmaringen. Ausgestattet mit den Gaben der Sprachen, der Gottesliebe und der Gerechtigkeit, studierte ich Rechtswissenschaften und Philosophie.

Mein Einsatzort als Advokat war in Ensigheim im Elsass. Vor allem sorgte ich mich um arme, benachteiligte Menschen. Doch die korrupte und falsche Berufsauffassung meiner Kollegen war mir zuwider und so hängte ich nach einem Jahr meine Karriere an den Nagel und trat bei den Kapuzinern ein.

Ich wurde zum Priester geweiht und wollte meinem Ordensnamen Fidelis, was treu und zuverlässig heißt, gerecht werden und Gott im Leben und Glauben treu bleiben. Ich predigte ohne Scheu den katholischen Glauben und ließ mich nicht einschüchtern, auch nicht von Menschen, die mir gegenüber nicht aufrichtig waren oder Böses gegen mich im Herzen trugen. Ich trat mit aller Liebe für die Wahrheit ein, in einer Zeit, in der Katholiken und Protestanten um die jeweilige Glaubenslehre kämpften. Ich spürte die Sendung, mich für Frieden und Gerechtigkeit, für Opfergeist und Treue zu Gott und den Dienst an den Menschen einzusetzen. Das war meine Freude und mein Leben, zuerst in Rheinfelden und Freiburg in der Schweiz und ab 1612 in Feldkirch. Calvinistische Bauern in Seewies in der Schweiz erkannten meine Liebe nicht, sahen mich als Feind und erschlugen mich auf dem freien Feld, wo sie meinen Leib verscharrten.

Was ich dir, liebe Blättleleserin, lieber Blättleleser sagen möchte: Verzeihen, vergeben, den Anderen achten, sind lebensnotwendige Dinge. Wenn du es mit jemandem schwer hast, wenn dir jemand unrecht tut, wenn du vor wichtigen Entscheidungen stehst, wenn Gedanken deinen Kopf zermürben, suche Zuflucht bei Gott! So wie ich mich zu Lebzeiten gegen das Unrecht und für die Wahrheit gestellt habe, mache ich das auch heute noch für alle, die mich um Hilfe bitten. Ich möchte ein Gebet, das ich geschrieben habe, aus meinem Herzen an dein Herz legen: „Gütigster Jesus, bewahre mich davor, dass ich je einen Menschen, und mag er mich auch noch so hassen und verfolgen, verachte, geringschätze, ihn herabsetze oder mich von ihm abwende. Lass in mir niemals Hass oder auch nur eine bittere Empfindung gegen ihn aufkommen, und lass nicht zu, dass ich an seiner Besserung zweifle, solange er lebt.“

Ich möchte Dein Advokat sein,

Fidelis

Ich freue mich über deinen Besuch im Feldkircher Kapuzinerkloster. Meine Ordensbrüder dort erteilen jeden Mittwoch nach der 09.00 Uhr Messe den Segen mit meinen Reliquien.