Neustart – Gottes Segen für alle Aufgaben in diesem Arbeitsjahr

Drucke diesen Beitrag

Liebe Pfarrgemeinde!

Ich hoffe, dass Ihr alle in den vergangenen Wochen erholsame Tage erleben durftet. In anderer Weise als am Neujahrstag haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene im September das Gefühl, dass ein neues Jahr beginnt. Allen wünsche ich Motivation, Kraft und Freude für das neue Schul- und Arbeitsjahr. Vieles geht leichter, wenn wir nicht durch Müdigkeit und Lustlosigkeit blockiert sind. Körperliches Training oder Physiotherapie verleihen dem Leib neue Kräfte, wie schaut das mit der seelischen Kraft aus? Woher kommt sie? Dazu einige Tipps:

Führe ein strukturiertes Leben!

Im Weisheitsschatz der Römer gab es das Sprichwort: „Halte Ordnung und die Ordnung hält dich.“ Konkret heißt das: Nimm die täglichen Pflichten ernst: zuhause, am Arbeitsplatz, im Glaubensleben usw. Lass dich nicht ablenken von diesem und jenem. Überwinde Launenhaftigkeit und sei pünktlich. Mach die Arbeit genau und mit ganzem Herzen. Der gesunde Hausverstand und die Psychologie sagen uns: Ein strukturiertes Leben, ein Leben der Ordnung, gibt innere Kraft und Geborgenheit. Wie wichtig ist das für alle Altersstufen. Auch für Kinder und deren charakterlich-seelische Entwicklung ist es sehr wichtig, dass sie Geborgenheit finden in einem „strukturierten“ Leben.

Tu das weniger Angenehme zuerst!

In jungen Jahren sagte mir ein sehr tüchtiger Mann: „Mein tägliches Arbeitspensum beginne ich oft damit, dass ich zuerst das tue, was ich spontan nicht so gerne tue.“ Jeder weiß selbst, wo er unangenehme Dinge aufschiebt. Wer gegen das Aufschieben ankämpft, hat immer wieder kleine Erfolgserlebnisse. Die weniger angenehmen Dinge hat man hinter sich und das Gefühl innerer Entlastung und Freude erfüllt uns. Der Sieg über die Unlust gibt innere Kraft.

Plane gut, aber verplane nicht die ganze Zeit!

Plane gut, denn der liebe Gott steht nicht auf der Seite der Bequemen und Wurstler. Vermeiden wir die Faulheit, aber auch die Überaktivität und den Dauerstress. Periodische Zeiten von vermehrter Arbeit gehören zum Leben und da sollte man nicht zu wehleidig sein. Wenn wir aber perfektionistisch alles planen, muss der liebe Gott nichts mehr tun. Darf er in unserem Leben auch ein Wörtchen mitreden oder wissen wir es selber immer besser?

Gott will ernst genommen werden!

Die Leistungsgesellschaft ist stolz auf ihre Errungenschaften. Aber ehrlich gesagt: Das Entscheidende können wir nicht produzieren, auch wenn wir noch so viel Begabung, Intelligenz und Know-how besitzen. Wenn die Chemie mit der Mitarbeiterin oder mit dem Chef nicht stimmt oder ein Familienmitglied von einer unerwarteten Krankheit überrascht wird, stoßen wir an Grenzen. Viele Menschen durften bereits die Erfahrung machen, dass Gott wirklich hilft. Er will aber ernst genommen werden. Wie viele Umwege, Irrwege oder innere Leere könnten sich Menschen ersparen, wenn sie Gott ernst nehmen würden. Wenn er uns Gebote gegeben hat, dann weiß er, dass sie Garantie sind für ein geglücktes Leben.

Wenn er will, dass wir täglich beten und ihm die EINE Stunde am Sonntag schenken, dann werden auch wir die Erfahrung einer über 100jährigen gläubigen Gisingerin teilen, die mir vor kurzem sagte: „Gott hat immer gut zu mir geschaut.“

Geben ist seliger als nehmen (Apg 20,35)!

Dieses Wort stammt von Jesus. Paulus hat es uns überliefert. Wer gibt, ohne dass er dafür bezahlt werden will, wird selig, das heißt: Er wird froh, glücklich und zufrieden. In diesem Sinn danke ich allen, die ehrenamtlich in der Pfarre mitarbeiten oder sich sonst für ihre Mitmenschen einsetzen.

Eine christliche Lebensweisheit sagt: „Setze dich so ein, als würde alles von dir abhängen und vertraue so auf Gott, als würde alles von ihm abhängen.“ Ganzer Einsatz und ganzes Vertrauen auf Gott – das ist ein Schlüssel zu einem gelungenen Leben. In diesem Sinn wünsche ich allen einen guten Weg und Gottes Segen für alle Aufgaben in diesem Arbeitsjahr.

P. Peter Willi FSO