Der Mensch ist segensbedürftig!

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Liebe Pfarrgemeinde!

Die Herbst- und Wintermonate stehen vor der Türe. Was werden sie bringen? Werden Schülerinnen und Schüler mehr in der Schule oder mehr zuhause lernen? Was erwartet die Tourismusbranche und andere Sektoren der Wirtschaft? Wird es Advent- und Christkindlmärkte geben? Solche und ähnliche Fragen stehen im Raum und beschäftigen uns. Trotz allem geht es uns gut. Bei uns muss kein Mensch wegen Covid-19 hungern, Millionen Menschen in aller Welt sind davon betroffen.

Wir haben nicht alles in der Hand, aber wir sind in Gottes Hand.

Corona hat uns gelehrt: Der Mensch ist nicht allmächtig. Mit Forschung, Geld, Kompetenz und Einsatz haben wir es weit gebracht. Deshalb liegt die Versuchung nahe zu sagen: Wozu brauchen wir noch einen Herrgott? Wir schaffen es auch ohne ihn! Das Jahr 2020 sagt uns: Plötzlich kann alles ganz anders sein. Wir haben eben nicht alles in der Hand. Diese Feststellung ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite aber steht: Wir sind in Gottes Hand. Der wirklich glaubende Mensch zeichnet sich aus durch die Haltung der Gelassenheit und des Vertrauens. Kein Unglück, ja nicht einmal der Tod können uns aus der bergenden und schützenden Hand Gottes herausreißen, nichts und niemand. Nur wir selber können uns von Gott lossagen. Diese Unabhängigkeitserklärung von Gott nennt die Bibel Sünde. Nur vor einem solchen Schritt sollen wir zurückschrecken.

Großer Gott, segne mich!

Glaubende Menschen sind keine perfekten Menschen. Was sie jedoch auszeichnet, ist der Blick nach oben. Sie glauben, dass es einen liebenden und allmächtigen Gott gibt, einen Gott, der ihnen den guten und richtigen Weg zeigt, einen Gott, der liebt und verzeiht, einen Gott, der für uns sorgt und uns segnet. Glaubende Menschen besitzen ein demütiges Herz, auch dann, wenn sie erfolgreiche Manager, gefeierte Sportler oder begabte Wissenschaftler sind. Sie haben die Einfachheit zu sagen: Großer Gott, segne mich! Segnungen sind kostbare Gaben, die die Kirche anbietet, vor allem durch die Priester. „Der Segen des Priesters ist ein großes Geschenk Gottes“ (Mutter Julia Verhaeghe).

Wer und was kann gesegnet werden?

Alle Menschen und alles, was dem Menschen von Nutzen ist, kann gesegnet werden. Im Segensbuch der Kirche, dem Benedictionale“ gibt es 99 verschiedene Segnungen. Muttersegen vor der Geburt; Kinder- und Schülersegnung; Familiensegen; Segnung von Einzelpersonen jeglichen Alters; Krankensegnung; Segnung vor einer Operation usw. Häuser, Wohnungen, Arbeitsstätten, Felder, Weiden oder Tiere; Fahrzeuge, Kerzen, Wasser, Bilder, Statuen, Speisen oder Getränke und vieles andere kann gesegnet werden. Seit März habe ich fast täglich den Epidemiesegen über Gisingen gesprochen. Da es in manchen Häusern „spukt“ – man kann es nicht anders sagen – gibt es auch Segnungen mit speziellen Befreiungsgebeten. Segnungen sind Geschenke des Himmels und natürlich kostenlos. Wir Priester erwarten Ihren Anruf bzw. Ihre Bitte um Segen und Segnungen.

Kaplan P. Johann und ich wünschen Ihnen Gottes Segen und einen guten Herbst